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06. Oktober 2008 - Solinger Morgenpost  
   
   
   
04. Oktober 2008 - Solinger Morgenpost  
   
   
   
27. Juni 2008 - Westdeutsche Zeitung  
   
   
   
26. Mai 2008 - Remscheider General-Anzeiger
   
Das "Gesamtkunstwerk Wupper" wächst weiter
Von Gunnar Freudenberg
Radevormwald. Über 113 Kilometer verbindet die Wupper alle wichtigen Orte des Bergischen Landes. Der Verein "Kunstfluss Wupper" hat es sich zum Ziel gesetzt, für jeden Flusskilometer ein dauerhaftes Kunstwerk zu installieren - geschaffen von Menschen aus der Region.
ls siebzehntes Objekt im "Gesamtkunstwerk Wupper" enthüllte Schmuck-Designer Jörg Krempel jetzt im Wülfing-Museum in Radevormwald-Dahlerau seine kybernetischen Wupperstelen "Das-Wasser-Werk-Der-Wupper".
"Es ist bei uns keine Bedingung, dass die Künstler Bezug auf die Wupper nehmen," erklärt Petra Pfaff, zweite Vorsitzende des "Kunstfluss Wupper e.V." - "aber die Skulptur von Jörg Krempel hängt auf wunderbare Weise mit dem Ort dieser ehemaligen Tuchfabrik an der Wupper zusammen.

"Das dreiteilige Objekt zeigt die für die Industriekultur am Fluss so wichtigen drei W's: Wasser, Webschiffchen und Werkzeuge. "Ich wollte ein Kunstwerk schaffen, das der Betrachter sofort versteht und anfassen kann", erläutert Jörg Krempel seine Idee.
Dennoch trauten sich bei der Eröffnung zunächst nur wenige Besucher, die an den Stelen befestigten Kurbeln zu benutzen. Doch solange die nicht bewegt werden, bleibt die Installation statisch und der kybernetische Effekt verborgen.
"Der Betrachter selbst soll seine Energie in das Kunstwerk einfließen lassen. Die Bewegungen, die hier durch die Hände entsteht, wurde früher durch die Kraft des Wassers erzeugt", führt Krempel aus. Das laute Quietschen sorgt dabei für die vom Künstler gewünschte Geräuschkulisse einer typischen alten Fabrik.
Für den gebürtigen Remscheider ist die Teilnahme am "Gesamtkunstwerk Wupper" eine Herzensangelegenheit. Bis vor einem Jahr fertigte er ein paar Häuser weiter noch seine Schmuckstücke direkt an der Wupper an, bis es ihn und seine Familie mitsamt Atelier nach 15 Jahren in Vogelsmühle wieder in die Heimatstadt verschlug.
Schon jetzt freut sich der 39-Jährige auf den Moment, in dem sein Kunstobjekt den Weg nach draußen findet, denn "eigentlich sind die drei Pfeiler viel zu groß für diese Räumlichkeiten". Sobald der Eingangsbereich des Wülfingmuseums neu gestaltet ist, sollen die Stelen direkt an der Wupper verortet werden.

WÜLFING-MUSEUM
Ehemalige Tuchfabrik Radevormwald/Dahlerau
Am Graben 4-6.
GEÖFFNET
April-Oktober jeder 2. Sonntag im Monat 11-17 Uhr. Eintritt: 3/2 Euro.
FÜHRUNGEN Kontakt: 0 21 91/ 66 69 94.
INFOS www.wuelfingmuseum.de

"Kybernetische Wupperstelen" von Jörg Krempel
mit Tochter Maya-Amelie
© Foto: Michael Sieber

   
   
26. Mai 2008 - Remscheider General-Anzeiger
   
Neues Kunstobjekt für "Kunstfluss Wupper"

(gf). Über einen weiteren Baustein im Gesamtkunstwerk Wupper darf sich die Aktion "Kunstfluss Wupper" freuen. Designer Jörg Krempel enthüllte am Sonntagmorgen im Wülfingmuseum sein Kunstobjekt "Kybernetische Wupperstelen - Das-Wasser-Werk-Der-Wupper".
Die drei Pfeiler symbolisieren Wasser, Webschiffchen und Werkzeuge und nehmen so Bezug auf die Industriekultur an der Wupper. Durch Kurbeln an den Stelen kann der Betrachter seine eigene Energie mit einbringen und wird so zum Teil des Kunstwerks.
Solange der Eingangsbereich des Wülfingmuseums noch nicht neu gestaltet ist, bleibt das eigentlich fürs Außengelände konzipierte Objekt im Museum beheimatet.

   
   
15. September 2007 - Solinger Tageblatt  
Skulptur aus Wupperwasser
Kunst und Kultur werden derzeit an der Grundschule Gerberstraße großgeschrieben. Gleich drei Projekte laufen an der Gräfrather Grundschule.
„Kunstfluss Wupper“
Im Rahmen der Wuppertaler Aktion „Kunstfluss Wupper“ hat man sich auch in Gräfrath Gedanken über die künstlerische Umsetzung des Flusses gemacht. Entstanden ist eine Metall-Stele mit von den Kindern gestalteten „Wassertropfen“.
„Wasser besteht aus Tropfen, das war die Grundlage der Arbeit“, erklärt Kunstlehrerin Heidi Beese. Mit Acrylfarbe haben die Kinder diese Idee auf Pappe gebracht. Diese wurden dann wetterfest zwischen Acrylplatten versiegelt. Gegenüber der Schule an der Gerberstraße hat das Kunstwerk seit dieser Woche jetzt seinen festen Platz.
   
Dank der neuen Skulptur an der Gerberstraße liegt Gräfrath jetzt irgendwie an der Wupper. Foto: up
   
   
15. September 2007 - Solinger Morgenpost  
   

Höchst kreativ setzten sich Schulkinder aus verschiedenen Klassen der Gräfrather Grundschule Gerberstraße mit dem Thema Wasser auseinander. Sie gestalteten Wassertropfen. Das Kunstwerk befindet sich gegenüber der Schule an einem beliebten Fußweg.

Foto: Martin Kempner

   
   
04. September 2007 - Bergische Morgenpost  
   
Lichteffekte an der Vorsperre
VON NORBERT BANGERT
Die Wupper-Vorsperre ist um ein Kunstwerk reicher: Unter der Regie des Vereins „Kunstfluss Wupper“ wurde am Sonntagnachmittag nahe der großen Brücke über dem Überlauf die Installation „Licht“ feierlich enthüllt. Die Kulturstiftung der Sparkasse hatte das Projekt unterstützt.
   
„Kunst ist, wenn etwas nicht so läuft wie geplant und trotzdem mit dem Ergebnis alle zufrieden sind.“ Diese Feststellung einer Besucherin auf dem Weg zur Enthüllung des Kunstwerks an der Vorsperre war das heimliche Motto der Veranstaltung des „Kunstflusses Wupper“ In der Nähe der gesperrten Holzbrücke ließen zunächst Schüler der Kunst- und Werkschule aus Remscheid selbst gebaute und eigentlich leuchtende kleine Papierboote zu Wasser. Kanus sollten dann die Spaziergänger vom Wanderparkplatz Mühlenweg bis zur großen Brücke rund zwei Kilometer Fußweg weiter begleiten. Doch für einen schönen Lichteffekt war das Tageslicht noch zu stark und zum Schrecken der Zuschauer aller gingen einige der Boote unter. Beherzt griff schließlich die Projektleiterin und Künstlerin Judith Mennenöh ein: Bis zu den Knien stand sie im Wasser, um die Werke ihrer Schüler zu retten.
Verwirrung um Kunstwerk
Nach einem halbstündigen Fußmarsch entlang der Wuppervorsperre – die Gruppe kam (wie von der BM gestern berichtet) von einer begleitenden Ausstellung im GBS-Gebäude am Etapler Platz – war es dann soweit: Nach den obligatorischen Reden wurde das Kunstwerk „Licht“ des Remscheiders Jürgen Liersam offiziell „entpackt“. Aus Angst vor möglichem Vandalismus hatte sich der Künstler nämlich eine besondere Schutzhülle für seine Installation einfallen lassen: Er verpackte sein Kunstwerk mit einer Aluminiumfolie, die dann gleich für Verwirrung sorgte: Einer der Helfer berichtete von einem Wanderer, der die Folie bereits für das Kunstwerk gehalten hatte.
Doch nach der Enthüllung der Stele und der dazugehörigen Informationstafel war klar: Es ist ein beeindruckendes und für den Wanderer an der Vorsperre weithin sichtbares Werk geworden. Im Zentrum zwischen zwei Eichenholzbalken ist eine ungeschliffene Glaskugel befestigt, die je nach Lichteinfall eine Effekt erzeugt. Verarbeitet sind außerdem drei stählerne Platten: in einer von ihnen ist das Wort „Licht“ eingearbeitet.
   
„Ich habe ganz bewusst die Werkstoffe Eichenholz, Stahl und Glas als Symbol für wichtige Werkstoffe aus dem Bergischen Land gewählt“, erläutert Liersam dem Publikum. Über den Standort zeigte sich der Künstler begeistert. „Es passt alles. In unmittelbarer Nähe des Kunstwerkes befinden sich alle Rohstoffe: erzhaltiges Gestein, ein Eichenwald und natürlich das Wasser.“
Schwieriges Unterfangen
Allerdings war das Aufstellen der Installation an dem steilen Hang kein leichtes Unterfangen. „Im Kopf war das Kunstwerk schon lange fertig, es musste nur noch umgesetzt werden“, berichtete Liersam von den mühevollen Vorbereitungen. Die Erleichterung über die Vollendung war dem Remscheider anzusehen.
„Ich danke so vielen großen und kleinen ,fleißigen Ameisen’“, freute er sich, um dann die beteiligten Unternehmern und Einzelpersonen aufzuzählen.
Gesponsort wurde das Projekt auch von der Kulturstiftung der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. „Wir haben 4000 Euro dazu getan. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass wir Kunst im öffentlichen Raum fördern“, betonte Michael Scholz.
   
"Die Kunst ist im Eimer" - so nannten die Veranstalter diese Installation, die beim Rahmenprogramm am GBS-Haus zu sehen war.
   

Im Foyer des GNB-Hauses waren Kunstwerke ausgestellt.

alle BM-Fotos (4): Hans Dörner

   
   
01. September 2007 - Remscheider General-Anzeiger
   
Kunst und Natur gehen eine stählerne Verbindung ein
Von Frank Becker
Hückeswagen/Remscheid. Seit 2003 bringt die Aktion "Kunstfluss Wupper" den Fluss, der auf seinem gewundenen Weg durch das Bergische Land alle wichtigen Orte verbindet, mit Kunst und Künstlern zusammen.
113 Kilometer misst die Wupper, die bis Wipperfürth Wipper heißt, von ihrer Quelle bei Marienheide bis zur Mündung bei Leverkusen - und 113 entlang ihren Wassern dauerhaft installierte Kunstwerke möchte die Aktion am bergischen Schicksalsfluss platzieren.Das sechste der geplanten 113 Werke wurde am Mittwoch von seinem Schöpfer, dem Remscheider Tischlermeister und Objektkünstler Jürgen Liersam an Ort und Stelle gebracht: an den Wanderweg entlang der Wupper-Vorsperre bei Hückeswagen.
Ein hartes Stück Arbeit, eine schweißtreibende und gefährliche Aktion für fünf gestandene Männer, musste doch die tonnenschwere Stahlskulptur "Licht" über eine Rampe fast fünf Meter hoch gezogen und dort über dem Wanderweg fest mit dem Felsen verbunden werden.
Auf einer mit Bolzen tief im Gestein verankerten Bodenplatte stehen zwei senkrecht verschweißte weitere Stahlplatten, die als Träger für zwei massive Eichenbalken dienen, welche in gut 2,5 Meter Höhe eine in passgerechte Aussparungen eingefügte gläserne Kugel umfassen.
Jürgen Liersam hat die Werkstoffe mit Bedacht gewählt: sein Konzept war, archaische Materialien, die sich über die Natur, die Arbeitswelt und das Leben im Bergischen definieren lassen, miteinander zu verbinden.
Eichenholz steht für den überlieferten Hausbau, die Wasserräder der Schleiferkotten, Schmiedehämmer und nicht zuletzt die ursprünglichen Wälder des Bergischen. Der Stahl repräsentiert die Maschinen- und Werkzeugindustrie sowie hervorragende Industriebauten wie die Müngstener Brücke, die die Wupper überspannt und die Schwebebahn, die den Fluss zwischen ihre Pylonen genommen hat. Das Glas schließlich soll in seiner Klarheit Ausdruck von Wasser und Licht sein. "Licht" verheißt auch der in die vordere Stahlplatte geschnittene Schriftzug.
Ein ganzes Jahr Vorbereitung liegt von der Idee und Antragstellung bis zur Installation hinter Jürgen Liersam und Petra Pfaff, die sich um die Organisation gekümmert hat. Drei Monate Fertigungszeit, unterstützt von Sohn Simon Liersam, waren erforderlich, und ganze fünf Stunden benötigten Liersam und seine Helfer für den Aufbau.
   
Kunst ist oft harte Arbeit: Der Remscheider Künstler Jürgen Liersam (Mitte) musste mit seinen Helfern tüchtig Hand anlegen, um sein "Licht"-Kunstwerk an Ort und Stelle zu bringen.
Foto: Frank Becker
   
Der Gesamtaufwand von rund 10 000 Euro wurde fast zur Hälfte von der Kulturstiftung der Sparkasse Radevormwald/Hückeswagen übernommen. Den Rest bringen Künstler und Helfer auf. Das nennt man Idealismus. Am Sonntag gegen 17 Uhr wird das neue Kunstobjekt enthüllt. Interessierte treffen sich um 15.30 Uhr am Etapler Platz in Hückeswagen, um dann gemeinsam zum "Licht" zu wandern. Mit dem Auto kommt man nicht hin, denn der Ort liegt im Fußgängern vorbehaltenen "Naturpark Bergisches Land".
   
   
31. August 2007 - Bergische Morgenpost  
   
Hückeswagen
Licht über dem Kunstfluss
VON ROBERT SERNATINI
(RP) „Licht“ heißt die Großplastik des Remscheider Handwerksmeisters und Künstlers Jürgen Liersam, die in dieser Woche an der Wupper-Vorsperre installiert wurde. Die Initiative „Kunstfluss Wupper“ lädt zur Enthüllung ein.
Es ist nicht ganz leicht, den Weg zu der Installation zu finden, mit der der Remscheider Handwerksmeister und Objektkünstler Jürgen Liersam ein besonderes Licht über dem „Kunstfluss Wupper“ funkeln lassen will.
Und es ist im Wesentlichen Spaziergängern und Joggern vorbehalten, mit Staunen die Stahl-Holz-Glas-Skulptur „Licht“ an der Staustufe der Wupper-Vorsperre bei Pixberg zu betrachten, die am kommenden Sonntag feierlich der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Das Staunen gilt nicht allein dem Objekt, sondern auch der Ingenieurskunst, mit der das Kunstwerk rund fünf Meter oberhalb des Rundwanderwegs wie einst Prometheus an den Felsen geschmiedet ist.
Eichenholz, Stahl und Glas
Jürgen Liersams Idee war es, eine Verbindung von Eichenholz, Stahl und Glas – durch seine Transparenz als Platzhalter für Wasser geeignet – zu schaffen, die in der Materialwahl wichtige Werkstoffe der bergischen Wirtschaft vorstellen: Eichenbalken als Ausdruck des Fachwerkbaus, der Wasserräder, Achsen und der ersten großen Industrie-Hämmer, Stahl in seiner Bedeutung für die bergische Werkzeugindustrie, den Maschinenbau, die Schwebebahn und die Müngstener Brücke und schließlich Wasser/Glas als Symbol für die Allgegenwart der das Bergische Land durchfließenden Wupper und der vielen Talsperren als Lebensreservoir.Zwei stählerne Platten, in deren eine er das Wort „Licht“ geschnitten hat, ruhen auf einer dritten, die das Fundament bildet und mit Gewindestangen tief im Fels verankert ist. Auf sie stützen sich zwei mächtige, nach oben strebende Eichenbalken, zwischen die am oberen Ende unverrückbar eine gläserne Kugel montiert ist. Der Wanderer wird – bei Sonnenschein – unweit der Brücke über die Vorsperre den Effekt erhaschen, der von dieser wasserklaren, ungeschliffenen Glaskugel ausgeht, wenn das Licht durch sie scheint, während Holz und Stahl dem natürlichen Prozess der Patinierung durch das Wetter ausgesetzt sind.
Das Objekt ist nach dem Plan der Initiatoren von der Aktion „Kunstfluss Wupper“, die schon seit 2003 an dem bergischen Fluss Kunst installiert, eines von vielen, die auf Dauer an ihrem Ort in Wassernähe bleiben sollen. Das gewählte Material jedenfalls wird, wie ein altbergisches Haus, viele Generationen überdauern. Am Sonntag gegen 17 Uhr wird die Arbeit feierlich enthüllt.
Der Künstler
Jürgen Liersam wurde 1960 in Engelskirchen geboren, heute lebt und arbeitet er in Remscheid. 1984 bekam er den Meisterbrief des Tischlerhandwerks, danach arbeitete er in verschiedenen handwerklichen Bereichen, unter anderem im Freilichtmuseum in Lindlar. Seit 1997 ist Liersam selbstständig mit seiner Tischlerei „Creative Lebensraumgestaltung“ in Remscheid. Seit 2004 arbeitet er künstlerisch, die ersten Arbeiten standen unter dem Titel „Kunst aus dem Bauch“. Seit diesem Jahr steht seine Installation „rostet was rastet“ an der Trasse des Werkzeugs in Remscheid.
Das Rahmenprogramm
(RP) Die feierliche Enthüllung der Skulptur „Licht“ ist eingebettet in ein großes künstlerisches Rahmenprogramm, zu dem die Akteure von „Kunstfluss Wupper“ für Sonntag, 2. September, nach Hückeswagen einladen. Zwischen 11 und 18 Uhr präsentieren mehrere bergische Künstler ihre Arbeiten in der Glashalle des GBS-Baus am Etapler Platz. Von diesem zentralen Ort in der Stadt aus geht es dann gegen 16 Uhr zu Fuß an der Vorsperre entlang bis zu dem neuen Kunstobjekt (der Weg ist knapp drei Kilometer lang). Jeder kann sich mit auf den Weg machen. Vor dem Start des Spaziergangs tritt ab 15.30 Uhr am Etapler Platz der „Wupperchor“ auf. Er will laut Ankündigung der Initiatoren „mit Welthits für Schwung und Aufbruchstimmung sorgen“. Weitere künstlerische Aktionen sind für den Hin- und Rückweg an der Vorsperre entlang geplant. Die eigentliche Enthüllung soll um 17 Uhr beginnen. Ziel des „Kunstfluss“-Vereins ist es, im Laufe der Jahre insgesamt 113 Kunstobjekte an die 113 Kilometer lange Wupper zu bringen, die auf Dauer an ihrem Standort bleiben sollen. Dazu bedarf es auch der Sponsoren. Für das neueste Objekt, das „Licht“ von Jürgen Liersam, gab es Geld aus der Kulturstiftung der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. In Hückeswagen sind bereits jetzt drei Objekte installiert, alle auf dem Gelände bzw. am Gebäude der Firma Pflitsch am Mühlenweg.
   
   
28. August 2007 - Oberberg Aktuell  
   
Gesamtkunstwerk Wupper nimmt weitere Formen an
(Red./28.8.2007-10:15) Hückeswagen - Am kommenden Sonntag wird ein weiteres Objekt im Rahmen des Gesamtkunstwerkes Wupper enthüllt.
Das dauerhaft montierte Kunstobjekt „Licht“, von Jürgen Liersam, wird gegen 17 Uhr an der Wuppervorsperre in Hückeswagen präsentiert. Interessierte Bürger sind eingeladen mit den Künstlern und Sponsoren zum Installationsort zu wandern. Treffpunkt ist um 15:30 Uhr am „Glashaus“, Etapler Platz. Gleichzeitig findet hier von 11 bis 18 Uhr eine Ausstellung der Bergischen Künstler statt. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.kunstfluss-wupper.de.
   
   
28. Februar 2007 - Wuppertaler Rundschau  
   
Trübe Mienen beim Kunstfluss
Die Organisatoren kämpfen gegen eine „ Genehmigungswand"
(kgc). „Kunstfluss Wupper", das ist die vielleicht intensivste Verbindung von Kunst und Kultur in der Region. Rainer Grassmuck ist mit Petra Pfaff treibende Kraft dieser jährlichen Events mit temporärer Kunst zwischen Quelle in Marienheide und Mündung bei Leverkusen. Seit 2006 ist eine Dauerausstellung mit 113 Kunstwerken unter dem Titel „Gesamtkunstwerk Wupper" Ziel der Macher. Doch statt Förderung spüren die Initiatoren aus den Rathäusern in Wuppertal und anderswo nerven- und zeitfressenden Gegenwind.
Seit 1999 versuchen Grassmuck, Pfaff, Burkhard Gürten, BrindlArt und andere Künstler, die Städte an der Wupper unter dem gemeinsamen Dach „Kunstfluss" zusammenzuführen und die Künstler aus der Bergischen Region, die sich oft nicht kannten, zu vernetzen. Nicht uneigennützig, wie Petra Pfaff in der Oberbarmer „Färberei" gesteht, sondern in einer Art Selbsthilfeorganisation.
Unbeliebte Honorare
Kunst braucht Publikum, Künstler wollen von ihrer Kunst leben. Pfaff: „Davon sind die meisten Künstlerinnen und Künstler meilenweit entfernt." Sie müssen mit dem Image leben, dass Kunst nicht viel kosten darf und die Geiz-ist-geil-Mentalität dort besonders ausgeprägt ist. Für den Aufbau einer Bühne wird gezahlt, das Künstlerhonorar gerne eingespart und ehrenamtliches Engagement gefordert.
Zu jedem einzelnen Kunstwerk, das an, in oder neben der Wupper platziert werden soll, müssen je Stadt durchschnittlich sieben (!) Ämter um Genehmigungen ersucht und angesprochen werden. Unermüdlich kämpft das Duo Pfaff/Grassmuck gegen mangelnden guten Willen und mit ungezählten Problemen. Im vergangenen Jahr riss der Geduldsfaden, als im Zuge der „Regionale 2006" honorarpflichtige Künstler aus dem In- und Ausland nach Wuppertal eingeladen wurden, aber die Förderung der regionalen Künstler (Pfaff: „Nicht besser oder schlechter als Fremde") weiter reduziert wurde. „Dabei ist der ,Kunstfluss Wupper' ein kostengünstiges touristisches Projekt, mit dem sich das Stadt- und Regionalmarketing schmücken könnte", ist Architekt Grassmuck überzeugt und fügt hinzu: „Die Schwebebahn verbindet zudem die Objekte in vorbildlicher Weise."
Während die professionellen Künstler aufgrund der Hindernisse zunehmend zurückhaltend agieren, ist die Begeisterung in den Schulen für den „Kunstfluss" groß, weil sie darin großen Chancen für junge, kreative Menschen wittern. Gegenwärtig arbeiten 24 von ihnen unter dem Motto „113 Projekte" an 30 bereitgestellten Rahmen, die an der Wupper installiert werden sollen.
   
   
Schülerinnen und Schüler des Carl-Duisberg-Gymnasiums präsentieren Kunstfluss-Werke an der Rosenau. Mit gestalteten Tüchern waren auch die Schulkinder aus Haarhausen am Projekt beteiligt.
   
Schon wieder Zerstörungen
In Oberbarmen war jedoch das Wohlwollen der jungen Künstler aus Kindertagesstätten und Schulen besonders schnell verflogen. In kürzester Zeit waren die Objekte zerstört und gestohlen. Davon lassen sich die derzeit über 1.000 Beteiligten in den Schulen nicht entmutigen, arbeiten gemeinsam und erleben Kunst hautnah. Cornelia Weinert und Petra Pfaff suchen für Skulpturen und Installationen nach privaten Orten (Ufer, Firmengelände, Werkräume, Besprechungszimmer) und Fassaden entlang der Wupper, weil öffentliche Standorte schwierig und verwaltungsintensiv sind. Ein Kunstwerk liegt schon installationsbereit in der „Färberei". Und das CinemaxX wird im Frühjahr an der Klüse drei nachts beleuchtete Rahmen präsentieren.
Die Künstler hoffen, dass Wuppertal und andere Städte den Charme und die Werbewirkung des „Kunstflusses" doch noch erkennen und sich hinter die Idee stellen. Gefragt sind außerdem Mäzene, Gönner und Sponsoren, die neben noch fließenden Landesfördermitteln das „Gesamtkunstwerk Wupper" möglich machen.
   
   
30. Januar 2007 - Westdeutsche Zeitung  
   
   
„Kunstfluss" gerät ins Stocken
BÜRGERPROJEKT Planer kritisieren das geringe Engagement der Kulturpolitik in den Wupper-Städten.
Von Manfred Görgens und Martina Thöne
Rundum entmutigt klangen die Planer der Vereinigung „Kunstfluss Wupper", die kürzlich in der „Färberei" über ihr Großprojekt berichteten. 113 Kunstwerke, eines für jeden Wupper-Kilometer, sollen entlang des Flusses aufgestellt werden, aber am Verwaltungsaufwand und der mangelnden Kooperation der Anrainerstädte droht der Plan allmählich zu scheitern.
Vor allem die Kulturpolitik Wuppertals erweise sich als Hemmschuh, während die Zusammenarbeit in kleineren Orten wie Hückeswagen oder Wipperfürth weit besser funktioniere. Uns würde es ja schon reichen, wenn wir wenigstens mal ein Lob hören würden", erklärte die Künstlerin Petra Pfaff.
Das formulierte Marlis Drevermann gestern auf WZ-Nachfrage. „Die Stadt steht hinter dem Projekt", betont die Kulturdezernentin. „Initiativen um die Kunst sind immer wunderbar." In diesem Fall ganz besonders, „denn das Projekt hilft, eine Brücke zwischen dem Alltagsleben und der .hohen Kunst' zu schlagen". 2004 und 2005 ließ das städtische Kulturbüro jährlich 4000 Euro fließen - weil renommierte Künstler und junge Wuppertaler dabei gemeinsame Sache machten. „Das Geld haben wir freigeschlagen, damit Schulprojekte zustande kamen", sagt Drevermann und verweist auf die für sie schönste Seite am Wupper-Projekt: die Nachwuchsförderung.
Kunst am und im Fluss: Die Wupper als Lebensader
Wunsch der Organisatoren ist es, die Wupper wieder als Lebensader ins Bewusstsein zu rücken. Dazu wurden seit 2003 in jährlichen Aktionen mit Laien und Profis Kunstwerke am und im Fluss aufgestellt. Unter Rainer Grassmuck entwickelte sich dann die Idee zu einem 113-teiligen Gesamtkunstwerk, das dauerhaft installiert werden und seinerseits Anlass für weitere Aktionen geben soll.
Sinn der künstlerischen Belebung ist es, die Städte entlang des Flusses kulturell miteinander zu vernetzen und ihnen obendrein einen touristisch wirksamen Zugewinn zu verschaffen. 2006 bewilligte das Land NRW dazu Fördermittel in Höhe von 30 000 Euro, doch bereitet die nötige Gegenfinanzierung von 50 Prozent große Sorge. Längst ist klar, dass es auch angesichts der Zerstörungswut unbekannter Täter erforderlich ist, für die Standorte der Kunstwerke private Sponsoren zu finden, damit die Schöpfungen höchstmöglichen Schutz genießen.
Ein gelungenes Beispiel gibt die Installation „Wupper-Springer", die erstmals im Jahr 2004 am Schwebebahnhof Klüse aufgehängt wurde und so großen Anklang fand, dass die Wuppertaler Stadtwerke gestatteten, die farbenfrohen Sperrholzfiguren dauerhaft am Ort zu belassen.
Sponsoren fehlen: Die Zukunft des Großprojekts ist ungewiss
Ansonsten bleibt das Interesse von Mäzenen und Sponsoren gering. Inzwischen wurde bereits in Betracht gezogen, das Großprojekt aufzugeben und wieder zu einer jährlichen Aktion zurückzukehren. Wie bedauerlich das wäre, offenbart die „Wupperarche", die der Wuppertaler Künstler Brindl-Art als eines der besonders engagierten, in jedem Fall besonders markanten Werke plant.

Am Schwebebahnhof Klüse schwebt diese
Sperrholzfigur über der Wupper - als Relikt vom „Kunstfluss 2004"
Foto: Uwe Schinkel

133,5 Meter lang, 22,3 Meter breit und 13,4 Meter hoch soll das Boot werden, das als Symbol für eine Zuflucht vor den Bedrohungen durch globale Tragödien steht. Möglicher Standort für die Arche, die aus Abfallmetallen, Holzbalken und Stahlträgern gebaut werden soll, ist der Beyenburger Stausee. Mit der Einbindung in eine liebliche Landschaft und Verknüpfung mit einem geschichtsträchtigen Ort - gleich gegenüber der gotischen Kirche, ehemals Ziel der Jakobspilger - ergibt sich fraglos ein Tourismusmagnet.
Bis zu 300.000 Euro könnte so ein Werk in den geplanten Dimensionen verschlingen, doch wäre BrindlArt auch zufrieden, wenn zunächst nur der Bug als Zeichen entstünde, um erst mit den Jahren zu wachsen. Dennoch ist die Finanzierung längst nicht gesichert. Das „Logbuch" des Künstlers, das die Entwicklung im Internet begleitet, trägt einen vorerst letzten Eintrag vom März 2006 und lässt somit nicht auf eine Fortführung des Projekts schließen.
Fern solcher Frustration zeigte sich die Künstlerin Cornelia Weinert. Sie wird im Rahmen von Kunstfluss voraussichtlich auch in diesem Jahr wieder ein Schülerprojekt realisieren. Die Entscheidung darüber soll in wenigen Wochen fallen. Auch die Kulturdezernentin wartet auf ein Signal der Organisatoren. Ob die Stadt auch in diesem Jahr Geld fließen lässt? „Es liegt noch kein Antrag vor", heißt es im Kulturbüro.

KOMMENTAR
Von Martina Thöne
Ein Schlag ins Wasser
Beim „Kunstfluss" schlagen nicht zum ersten Mal die Wellen hoch. Als Künstler und Schüler vor Jahren zum ersten Mal gemeinsam an die Wupper strömten, fragten Skeptiker, ob da überhaupt Hochkarätiges entstehe. Zu Unrecht, denn die Projektmacher sitzen aus gutem Grund nicht mit Pinsel und Staffelei im Elfenbeinturm, sondern suchen die Nähe von Laien. Es geht nicht nur um das einzelne Kunstwerk, es geht um das große Miteinander: darum, dass Bürger den Kunst- als Lebensraum begreifen – und umgekehrt. Dass Zerstörungswütige die Installationen und Skulpturen in und an der Wupper immer wieder zunichte gemacht haben, hat den Idealismus der Organisatoren nicht geschmälert. Dass er nun durch die Ebbe in der Kasse gebremst wird, ist bedauerlich. Falls die Idee von 113 Kunstwerken entlang der Wupper tatsächlich an der mangelnden Kooperation zwischen den Städten scheitern sollte, wäre das mehr als bitter. In Zeiten, in denen nach dem bergischen Schulterschluss, nach Bürgerengagement und Visionen gerufen wird, wäre das ein Schlag ins Wasser und ins Gesicht all derer, die den öffentlichen Raum mit Leben, Kunststücken und „Wir"-Gefühlen füllen wollen. Bleibt zu vermuten, dass Firmen lieber eine renommierte Museumsausstellung finanzieren als ein Bürgerprojekt, das zunächst einmal von Träumen und Hoffnungen lebt. Dabei hätte es nicht nur Applaus, sondern vor allem auch Sponsoren verdient.
martina.thoene@ westdeutsche-zeitung.de

113 KUNSTWERKE ENTLANG DER WUPPER
GESAMTKUNSTWERK
Geplante Standorte: Wuppertal (Beyenburg, Oberbarmen, Barmen, Elberfeld, Kohlfurth), Börlinghausen/Marienheide, Wipperfürth, Hückeswagen, Radevormwald, Remscheid (Wuppertalsperre), Solingen (Kohlfurth, Burg, Wipperkotten), Leichlingen, Leverkusen (Opladen, Rheindorf).
TEILNEHMER
Folgende Künstler haben sich angemeldet: Anne Asshof, Hermann J. Bach, Harry Böseke, BrindlArt, Herbert Bungard, Burk-hard Gürten, Die Färberei e.V., Ulrika Eller-Riiter, Friedrich W. Figge, Winfried Gille, Gruppe Lachsfarben, Bernhard Guski, Christian Hampe, Hannes Harms, Martin Heuwold, Georg Janthur, Jörg Krempel, Uwe Lang, Jürgen Liersam, Tine Luhn, Ralf Mager, Dajana Meier, Johann- Peter Müller-Ante, Gregor Olbertz, Harald Pflitsch, Erika Post, Andrea Raak, Astrid Raimann, Hans Karl Rodenkirchen, Jörg Rohde-Heise, Odo Rumpf, Gerhard Schmidt, Katja Schmilz, Marianne Stubenrauch, Irmin Vincenz, Wim Weber, Cornelia Weinert, Reiner Zillgens.

   
   
23. Januar 2007 - Westdeutsche Zeitung  

"Kunstfluss Wupper": Bürgerforum
Zu einem Bürgerforum lädt die Künstlervereinigung "Kunstfluss Wupper" am Mittwoch, 24. Januar, um 19 Uhr in die Färberei, Stennert 8, ein. Rainer Grassmuck spricht über die Pläne des Vereins.

...eine kleine Berichtigung: Das Bürgerforum Oberbarmen hat uns eingeladen. Dafür ein herzliches Dankeschön.

 

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