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23. September 2006 - Westdeutsche Zeitung  
   
Großprojekt: 113 Kunstwerke entlang der Wupper
Fluss und Uferbereich sollen ein Gesamtkunstwerk werden. Das Land NRW fördert Skulpturen, Installationen und Klangkunst.

Von Manfred Görgens
Wuppertal. Sie war rot wie Blut und stank wie die Pest. Die Wupper spülte den Ballast der Färbereien zum Rhein und schluckte auch sonstigen Müller am Ufer der anderen Städte. Was die High Society jener unbesorgten Tage nicht bedachte: Wasser wird schneller wieder rein als die beschmutzte Weste. Mit der Altlast plagt sich das heutige Wuppervolk und ersinnt so manches Mittel der Politur.
„Kunstfluss Wupper" hat über drei Jahre hinweg auch, aber nicht nur an der Imagepflege gearbeitet, hat Kunstwerke am und im Fluss installiert. Dann wurde es still um die Aktion.
„Gibt es Euch nicht mehr?", wollten Bürger von den „Kunstfluss"-Machern Petra Pfaff und Rainer Grassmuck wissen. Die können nun Entwarnung geben: Nach langem Bangen hat das Land NRW für 2006/2007 insgesamt 30000 Euro Fördergelder bewilligt, die dem „Gesamtkunstwerk Wupper" auf die Sprünge helfen sollen. 113 Werke sind geplant, eines pro Wupperkilometer. Doch wird nicht sklavisch jeder Kilometer besetzt, vielmehr haben sich Schwerpunkte gebildet, einer davon in Wuppertal.
Eine „Wupperarche" für den Stausee
Dort gab es manchen Wirbel um „Kunstfluss" und immer wieder die Diskussion, ob da überhaupt Hochkarätiges entstehe. Gerade die Einbindung von Laien hatte Skepsis geweckt. Doch „Kunstfluss" ruft bewusst nicht nur Künstler auf, sich an der „sozialen Plastik" zu beteiligen. Ziel, so betonen die Organisatoren, ist es, in einem historisch gewachsenen Kulturraum jede kreative Energie zu aktivieren, um einen weltweit einzigartigen Akzent zu setzen.
Nach der Politik ist nur; auch die Wirtschaft aufgefordert. Sie soll erwerben, sponsern, Patenschaften übernehmen, aber auch Standorte zur Verfügung stellen.
Denn in drei Jahren „Kunstfluss Wupper" hat sich gezeigt, dass Kunst mitunter besprüht wird und deshalb leider auch gegen viele Bürger geschützt werden muss, am besten auf einem Firmengelände am Wupperufer.
Gigantisches ist geplant, darunter die „Wupperarche'' des Künstlers BrindlArt, die mit 133,5 Metern Länge, 22,3 Meter Breite und 13,4 Metern Höhe am Beyenburger Stausee entstehen soll. Daneben gibt es die kleinen Arbeiten, die zum intimen Dialog ans Ufer ziehen wollen.
Wenn dereinst das Gesamtkunstwerk steht, ist damit kein Stillstand erreicht, denn darstellende Kunst und Musik sollen die Installationen auch künftig mit Leben füllen.
• Geplant sind Standorte an folgenden Orten: Börlinghausen/ Marienheide, Wipperfürth, Hückeswagen, Remscheid (Wuppertalsperre), Radevormwald, Wuppertal (Beyenburg, Oberbarmen, Barmen, Elberfeld, Kohlfurth), Solingen (Kohlfurth, Burg, Wipperkotten), Leichlingen und Leverkusen (Opladen, Rheindorf).
• Im Rahmen des Gesamtkunstwerks Wupper werden Skulpturen, Rauminstallationen, Malerei, Fotografie und Klangkunst am oder im Fluss entstehen.
> Die Werke sollen witterungsbeständig und mit umweltfreundlichen Materialien hergestellt sein. Ferner dürfen von ihnen keinerlei Gefahren für Öffentlichkeit und Umwelt ausgehen. Der thematische Bezug zur Wupper oder zum Bergischen ist vorgeschrieben.
> Teilnehmen können maximal 80 professionelle Künstler mit Lebens- oder Arbeitssitz in der Region sowie maximal 33 Schulen oder andere Einrichtungen. Sobald 113 Kunstwerke stehen, wird ein ausführlicher Katalog erstellt.

   
   
08. August 2006 - Wochenpost Leverkusen  
   
   
   
06. August 2006 - Kölner Stadtanzeiger  
   
Gegen den Strom schwimmen
Leichlingen - Ein kleiner goldener Fisch schwimmt gegen den Strom: Dem mutigen Außenseiter hat der Leichlinger Bildhauer Winfried Gille am Wipperkotten ein Denkmal gesetzt. Am Freitag hat der preisgekrönte Hobbykünstler, im Hauptberuf Färbereimeister in Leverkusen, seine originelle Landschafts-Skulptur aufgebaut. Gerahmt von dicken Eichenbalken, können Spaziergänger und Besucher des Kottens den Sonderling inmitten eines geschmiedeten Fisch-Schwarms entdecken. Die hinter dem Objekt vorbei fließende Wupper gehört natürlicherweise mit zur Installation. „Wer gegen den Strom schwimmen will, muss einiges schlucken können!“, ist ein Gedanke, auf den man kommen kann. „Menschen, die wie Lemminge mit der Masse laufen, haben wir genug“, meinen mit Gille auch Rainer Grassmuck und Petra Pfaff, die Initiatoren des Gesamtkunstwerks „Kunstfluss Wupper“. Winfried Gilles Skulptur ist das erste von 113 Objekten, die bis Ende 2007 zwischen der Quelle bei Börlinghausen und der Mündung in Rheindorf an der Wupper aufgebaut werden sollen. 80 Künstler und 33 Schulen beteiligen sich daran. Es wird im Internet unter www.kunstfluss-wupper.de dokumentiert.

Foto: Britta Berg

   
   
25. Juli 2006 - Westdeutsche Zeitung  
   

„Wellenreiter" für die Wupper
Gestern fiel der Startschuss: 113 Kunstwerke sollen entlang des Flusses entstehen. Kinder machen den Anfang und kreieren Schwimmer aus Stahl.
von Martina Thöne

Am Anfang steht das Ziel. Und das ist keineswegs klein, sondern mit großen Visionen verbunden. Die Wupper als Bindeglied bergischer Städte, der Fluss als Quelle einer neuen kulturellen Identität, am Ufer viele fleißige Helfershelfer und über allem eine große Zahl: 113 Kunstwerke sollen entlang der Wupper ein „Gesamtkunstwerk" ergeben.
Und weil einer irgendwann den Anfang machen muss, packt Christopher (15) auf dem Geschwister-Scholl-Platz tatkräftig mit an. Wie er die Aktion findet? „Ich fahre in den Ferien nicht weg, da passt das ganz gut." Das klingt zwar nicht so, als ob der junge Pionier ahnt, dass gestern ein historischer Tag war, schadet dem unbedarften Umgang mit Acrylfarben und Stahlrohren aber keinesfalls. Es geht ja auch um den schöpferischen Prozess und nicht um Selbstdarstellung. Denn die 60 Kinder und Jugendlichen, die im Schweiße des Super-Sommers die ersten Kunststücke formen, die einen dauerhaften Platz an der Wupper erhalten sollen, stehen am Anfang einer künstlerischen Mission. Womöglich ohne es zu wissen, setzen sie eine hehre Vision um: „Kleine Zellen" sollen beim „Gesamtkunstwerk" für einen neuen Austausch von Wirtschaft, Politik und Kulturszene sorgen.
Jugendeinrichtungen in einem Boot
Regelmäßig installiert das Bürgerprojekt „Kunstfluss Wupper", seit Jahren eine Institution im Tal, Objekte am und im Fluss. Neu ist diesmal nicht nur die Dimension, ungewöhnlich ist auch die enge Kooperation. „Hier arbeiten sechs Jugendeinrichtungen gemeinsam an einem Thema", freut sich Brigitte Winkler vom Barmer Haus der Jugend. Auch wenn vor dessen Pforte kein Strand zu sehen ist, kümmern sich ihre sechs- bis 21-jährigen Schützlinge mit Eifer um einen „Wellenreiter".
Von der Symbolfigur, einem aus Stahl geschweißten Schwimmer, soll es am Ende gleich sechs geben - als Bindeglied und Erkennungszeichen. Denn wenn die „Wellenreiter" demnächst in unterschiedlich verzierten Stahlrahmen an der Wupper glänzen, soll jeder Zaungast sofort sehen, dass hier Kinder und Jugendliche eigenhändig am Werke waren.

   

Mit Schwung zur Wupper: Kleine Künstler gestalteten Schwimmer aus Stahl
Foto: Andreas Fischer

Natürlich nicht ohne fachfrauliche Begleitung: „Wie wollt Ihr die Landschaft um den Schwimmer gestalten?", fragt Künstlerin Andrea Raak. Ganz klar: „Bäume müssen sein", sagt Sebastian (elf), während David (13) für Möwen plädiert und Kerstin Holzmann (Kinderschutzbund) altes Plastikspielzeug sammelt, aus dem das passende Umfeld für den „Wellenreiter" geschaffen werden soll. Noch ist nicht klar, wo genau er Position beziehen wird. „Wir haben Vorschläge für die Standorte gemacht", so Winkler, „warten aber noch auf die Genehmigung der Ämter." Die grundsätzliche Projektbewilligung ist noch nicht lange unter Dach und Fach. „Die Beantragung bei der Bezirksregierung war recht mühsam", seufzt Organisator Rainer Grassmuck. Dafür gibt es nun rund 32 000 Büro vom Land -Geld, das unter anderem in die nackten Stahlrahmen geflossen ist, die der Nachwuchs mit viel Liebe, Bäumen und Möwen füllt.
> Für jeden Kilometer Wupper ein Kunst-Stück: Bis Ende 2007 sollen insgesamt 113 Kunstwerke entlang der Wupper installiert werden - gestaltet von bergischen Künstlern, Schulen und interessierten Bürgern.
> Dabei geht es nicht nur um die einzelnen Werke. Visionen sind gefragt: Das „Gesamtkunstwerk" ist ein Gesellschaftsprojekt, das durch eine aktive Bürgerbeteiligung „die kreative Substanz der Region" wecken und bündeln soll, wie die Organisatoren um Rainer Grassmuck hoffen. Entstehen soll ein Kulturraum mit grenzüberschreitender Wirkung.
> Konkret heißt das: Schultheatergruppen treten in Firmenkantinen auf, Künstler gestalten Firmengelände oder Besprechungszimmer und Schulklassen bilden untereinander Partnerschaften, um zusammen Projekte an der Wupper durchzuführen.

   
   
Juni 2006 - WSW Kundenmagazin  
   
Leben in Wuppertal
Ein Werk für jeden Kilometer Wupper
Kunstwerke am Ufer – eine schöne Idee, zumal an einem Fluss, der durch seine fehlende Einbindung in die Stadt immer ein bisschen zu kurz kommt. Jetzt wird die Wupper wieder zur Bühne und das diesmal ohne Zeitgrenzen.
An der Schwebebahnstation Kluse sind sie noch zu bewundern, die bunten Schwimmer, die Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule zur Aktion „Kunstfluss Wupper" 2004 beigetragen haben. Bereits dreimal hat die Aktion bisher stattgefunden: In den Sommern 2003 bis 2005 installierten Künstler ihre Werke entlang der Wupper und schufen so für einige Wochen ein spannendes Band der Kunst zwischen den Städten am Fluss, der vom Oberbergischen Börlinghausen bis nach Leverkusen fließt. Doch während die Figuren an der Klüse bleiben durften, wurden die anderen Arbeiten bald wieder abgebaut - sehr zum Bedauern vieler Bürger. Das ändert sich in diesem Sommer. Dann soll ein „Gesamtkunstwerk Wupper" entstehen, das dauerhaft mit kreativen Mitteln Mensch, Kunst und Natur miteinander verbindet.
Rainer Grassmuck ist Initiator des „Kunstfluss Wupper"-Projekts. Durch die Kunstaktion „Tuchfühlung", die 1997 ganz Velbert-Langenberg in ein offenes Museum verwandelte, entstand seine Idee, Ähnliches auch entlang der Wupper zu starten. Gemeinsam mit den Künstlern BrindlArt, Burkhard Gürten und Petra Pfaff entwickelte er die Idee zum „Kunstfluss Wupper" und gründete den gleichnamigen Verein, der inzwischen 25 Mitglieder zählt. Nach den ersten jährlichen Aktionen stand für Grassmuck

Sie springen nicht wirklich ins Wasser - aber immer wieder ins Auge: die bunten Schwimmer an der Klüse. Wer auf der Bundesallee in Höhe Cinemaxx unterwegs ist, freut sich stets ein bisschen auf den Sommer.

fest, dass man diese unmöglich gemeinsam mit dem „Gesamtkunstwerk Wupper" realisieren kann. So betreuen er und Petra Pfaff nun allein die für dieses Jahr geplante, zeitlich unbegrenzte Aktion entlang der Wupper.
EIN BLAUER FADEN DURCH DIE REGION
Das Ziel: Kunst-Open-Air als Teil des alltäglichen Lebens. Man begegnet den Werken am Ufer zum Beispiel beim Einkaufsbummel, beim Spaziergang am Stadtrand oder während einer Schwebebahnfahrt - diese ist natürlich die optimale Art, die Werke innerhalb der Stadt Wuppertal zu genießen. Wenn alles fertig ist, sollen 113 Kunstwerke den kompletten Verlauf der Wupper säumen: „Die Zahl ist symbolisch: eines für jeden Kilometer", erklärt der Architekt und Künstler. 30 bis 35 werden es allein im Wuppertaler Raum sein.
Grassmuck hofft, dass sich der Begriff „Kunstfluss Wupper" auch außerhalb etabliert. Sicherlich ist ein solches Projekt geeignet, um touristisch für die Schwebebahnstadt und ihre Umgebung zu werben. Gleichzeitig dient es der Vernetzung der Künstler und aller beteiligten Institutionen untereinander. Auch viele Schüler hatten sich rege an den ersten Aktionen beteiligt.
BREITE UNTERSTÜTZUNG IST GEFRAGT
Die Vergangenheit hat gelehrt, dass es sehr schwierig ist, Objekte in der Wupper zu installieren, da der Fluss zu reißend fließt. Deshalb sollen die Kunstwerke vorzugsweise auf Privatgrundstücken entlang der Wupper angebracht werden. „Das schützt auch vor Vandalismus", meint Grassmuck, denn damit habe man leider in den vergangenen Jahren böse Erfahrungen machen müssen. Die Zusammenarbeit mit an der Wupper ansässigen Firmen wird dabei ausdrücklich angestrebt. So erhofft man sich, dass Firmen Künstler nicht nur unterstützen und ihnen Platz zur Verfügung stellen, sondern auch Abfallmaterialien aus ihrer Produktion, aus denen wieder etwas Neues entstehen kann.
Bis Ende Januar konnte man sich als „professioneller Künstler" aus dem Bergischen Land für das „Gesamtkunstwerk Wupper" bewerben, egal, ob mit einer Installation oder einem Gemälde, mit Fotos oder einer Plastik. Thematisch sollen sich die Arbeiten auf die Wupper und/oder das Bergische Land beziehen. Im August werden die ersten Werke aufgebaut, die Einweihung der „riesigen Collage", wie Grassmuck das Projekt nennt, ist für Ende August vorgesehen. Auch einen Katalog soll es wieder geben, der das Projekt dokumentiert und die Künstler sowie die beteiligten Firmen vorstellt.
Doch bis es soweit ist, liegt noch jede Menge Arbeit vor Rainer Grassmuck und Petra Pfaff. Sie suchen aus allen Bewerbungen die besten Entwürfe aus und kümmern sich um das Finanzielle. Diverse Anträge zur Förderung laufen, die helfen sollen, das aufwändige Projekt zu stemmen. Denn es ist nicht nur für Grassmuck mit viel Arbeit und Engagement verbunden. „Eigentlich ist das nur etwas für Wahnsinnige", gibt er schmunzelnd zu.
Gleichgesinnte Mitstreiter sind jederzeit herzlich willkommen und können sich unter www.kunstfluss-wupper.de informieren.

   
   
29. März 2006 - Wuppertaler Rundschau  
   
Wenn die Kunst über die Wupper geht
Sabina Bartholomä zum Konflikt zwischen „Kunstfluss Wupper" und der Stadt

Die Talsohle beleben und Kunst in die Stadt bringen, das ist eine Idee, die schon lange in den Köpfen vieler Kulturschaffender ist. Den Anfang machte Manfred Escherig, der ehemalige Leiter des Kulturamts, mit der „längsten Galerie der Welt". Von Vohwinkel bis Oberbarmen öffneten Geschäfte und Gewerbetreibende ihre Tore, boten den heimischen Künstlern Raum, ihre Werke an ungewöhnlichen Orten zu präsentieren. Von Ost nach West und umgekehrt zog eine Kulturkarawane durch die Stadt. Wiederholt wurde diese Idee nie, der Aufwand war wohl einfach zu groß.
Vor circa zwei Jahren traten erneut Künstler an, etwas ähnliches auf die Beine zu stellen. „BrindlArt" unter der Federführung von Rainer Grassmuck wollte die Kunst an die Wupper bringen. Der Fluss, der der Stadt den Namen gibt und der oft unwirtlich und wenig zugänglich ist, sollte von der Quelle bis zur Mündung in den Rhein mit verschiedenen Objekten geschmückt werden. Das Interesse bei den regionalen Künstlern war groß, auch andere soziale Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder die Färberei beteiligten sich. So kam eine bunte Mischung zusammen, Wupperratten sonnten sich an der Klüse, in Wipperfürth wurde sogar eine Bühne am Fluss installiert, am Robert-Daum-Platz schwebte ein Riesenmobile am Schwebebahngerüst, und selbst der Elefant Tuffi kehrte aus Pappmache wieder an den Ort seines Wuppersprungs zurück. Zweimal kam die Kunst für einen befristeten Zeitraum während des Sommers an den Fluss, und auch für dieses Jahr laufen die Vorbereitungen bereits. Langfristiges Ziel des Vereins ist es, an jedem Flusskilometer der Wupper auf Dauer ein Kunstwerk aufzustellen.
Die Stadt verhielt sich zögernd, die Mittel flössen spärlich. Auch ein Antrag auf Förderung über 50.000 Euro an die Jackstädt-Stiftung wurde abgelehnt. „BrindlArt" gab nicht auf, stellte Projekt und Konzeption immer wieder vor, doch die städtischen Politiker gingen nicht auf Schmusekurs. Mit viel Engagement und ehrenamtlichen Helfern machte man weiter. Besser kam die Idee da schon beim Forum Regionale Kulturpolitik an. In einer aufwändig gestalteten Broschüre, in der die Vielfalt und Kreativität der Kulturregionen Nordrhein-Westfalens vorgestellt wird, ist das Bergische Land auf einer vierfarbigen Doppelseite jedenfalls durch den inzwischen aus der „BrindlArt“-Initiative heraus gegründeten Verein „Kunstfluss Wupper" vertreten.
Ganz im Geheimen scheint das Kulturbüro mit Chefin Marlies Drevermann die Idee jedoch gar nicht so abwegig zu finden. Denn plötzlich, wie aus dem Hut gezaubert, taucht nun ein Projekt „Kunst auf der Talachse" auf. Und das Geld dafür ist auch vorhanden, neben Mitteln von der Kunststiftung NRW gibt es 50.000 Euro von der Jackstädt-Stiftung, und die Stadt macht immerhin selbst noch 30.000 Euro locker. Doch der lokale Bezug ist den Verantwortlichen nicht mehr wichtig, etwas hochkarätiger soll es sein. Für die Konzeption scheint man sich nicht auf Wuppertal Know-How verlassen zu wollen, die Kuratoren Dr. Ulrike Groos und Peter Gorschlüter scheinen da besser geeignet. Die haben auch gleich losgelegt, und als in Wuppertal lebender Künstler hat nur Tony Cragg Gnade vor ihren Augen gefunden. Dazu gesellen sich Robert Elfgen, Harald Klingehöller, Ina Weber und Cornelia Parker, für letztere wird die Reise nach Wuppertal der erste Kontakt mit der Stadt sein.
Für BrindlArt und für viele regionale Künstler muss das ein Schlag ins Gesicht sein. Sie sehen, nicht zu Unrecht, ihre Idee als geklaut, zumal auch „Kunst auf der Talachse" noch schnell den ein oder anderen Workshop in Schulen nachgeschoben hat, schließlich will man nicht elitär wirken. Und auch die Reaktion der Kulturdezernentin stößt auf Unverständnis. Sie begründet die Vorgehensweise damit, dass es bei einem vom Land geförderten Projekt nicht um regionale, sondern um qualitativ hochwertige Kunst gehen müsse. Hat Wuppertal etwa keine Qualität zu bieten? Kunstwerke stehen in vielen Städten, auch von international renommierten Künstlern. Doch „Kunstfluss Wupper e.V." ist ein einmaliges Projekt mit direktem Bezug zur Stadt und zur Region. Ein Unikat eben, mit dem man sich besser brüsten könnte als mit Werken fremder Künstler. Mit Aktionen, die Kindern und Erwachsenen Spaß gemacht haben, ihnen einen Weg zur Kunst eröffneten. Und da die hochwertigen Objekte eh nur von März bis Juni 2007 im Tal zu sehen sein werden, ist das Argument des Kulturbüros damit Besucher anzuziehen, hinfällig. Schade, mit der Realisierung dieses Projekts ist die Kluft zwischen Kulturbüro und regionalen Künstler wieder ein Stück tiefer geworden.

   
   
18. März 2006 - Westdeutsche Zeitung  
   
Streit um die Talachse als Kunst-Kulisse
Von der Stadt gefördert, soll quer durchs Tal Kunst installiert werden. Dagegen gibt es Protest.

Wuppertal. "Talachse als Kunst-Kulisse" so vielversprechend die Meldung unserer Zeitung vom Mittwoch manchem Leser erscheinen mochte, begeisterte sie doch nicht jeden. Seit vier Jahren ist das Bürgerprojekt "Kunstfluss Wupper e.V." eine Institution im Tal, hat mit viel Engagement und wenig Geld regelmäßig Objekte am und im Fluss installiert, die von Tatkraft und Ideenreichtum zeugen. Verdrießlich stimmte da bereits der Umgang mancher Bürger mit dem Dargebotenen, häufig nämlich wurden aufwändig gestaltete Werke mutwillig zerstört.
Doch aller Unmut und Zorn darüber erscheinen den Kunstfluss-Machern als nebensächlich im Vergleich mit dem Schlag, den ihnen nun das gefeierte Großvorhaben verpasst. Während dort 277 000 Euro investiert werden sollen, hat der Verein unter den Vorsitzenden Rainer Grassmuck und Petra Pfaff bisher lediglich etwa 50 000 Euro Förderung erhalten.
In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Peter Jung formuliert "Kunstfluss" nun seinen Protest. Noch am Donnerstag berichtete die WZ über ein Projekt des Künstlers BrindlArt, das im Rahmen des "Gesamtkunstwerks Wupper" am Fluss entstehen und durch 112 weitere Arbeiten ergänzt werden soll. Das 113-teilige Gesamtwerk als "soziale Plastik", das aus der Region heraus ein Zeichen setzen will, sieht der Verein durch das neue Projekt konterkariert, zumal eine doppelte und parallel geführte Kunstspur durch das Tal keine Kultur-Entschlossenheit, sondern eher Kopflosigkeit dokumentieren würde.
Das Ungleichgewicht lässt sich auch drastischer beschreiben, wachsender Akzeptanz bei den Bürgern stehe zunehmende Ignoranz bei der Stadt gegenüber. Mehr noch: Nachdem "Kunstfluss" sein Projekt bei der Regionale 2006 vorstellte, vermerkt der Verein nun einen "Ideenklau" und wundert sich nicht mehr, dass sein Antrag auf Förderung bei der Jackstädt-Stiftung abgelehnt wurde. Dort waren im vergangenen Dezember 50 000 Euro beantragt worden was exakt der Betrag ist, den die Stiftung nun dem Talachsen-Projekt gewähren will.
Auf relevante Fragen, die in dem offenen Brief gestellt werden, blieben die dann wirklich plausiblen Antworten abzuwarten: Warum wurde das Projekt hinter verschlossenen Türen entwickelt? Warum werden Konzept und Ausführung außerhalb der Region erarbeitet? Soll in diesem Fall bei der Vergabe öffentlicher Gelder tatsächlich keine Ausschreibung erfolgen? Wenn solches Handeln der Tenor bleibe, so die Leute von "Kunstfluss", "prophezeien wir Ihnen hiermit das Sterben dieser Stadt mit all seinen Nebenwirkungen".
Von Manfred Görgens
   
   
16. März 2006 - Westdeutsche Zeitung  
   
Eine Arche für den Stausee
BrindlArt und seine Vision: Mit der „Wupperarche" möchte der Künstler ein Zeichen setzen. Das Friedenssymbol soll Teil der Aktion „Kunstfluss" werden.
Von Manfred Görgens

Künstler brauchen Visionen, um das Publikum zu bewegen. Demnach müsste BrindlArt Wuppertals Publikumsliebling werden, denn seine gewichtigste Vision hat Gardemaß: 133,5 Meter lang 22,3 Meter breit, 13,4 Meter hoch. Der Pfundskerl ist nicht zufällig so berechnet, sondern entspricht dem Bibelwort zur Arche Noah. Mit ihrer Hilfe rettete der Patriarch das irdische Leben über die erste Sintflut. Was aber, wenn eine zweite Flut über uns hereinbricht - nicht mit Sturzbächen, sondern in Gestalt globaler Tragödien, die sich schon längst abzeichnen? Endzeitgedanken begleiten die Menschheitsgeschichte, sie scheinen heute plausibler denn je. Mit den Schreckensbildern wachsen die Prophezeiungen, aber auch die Träume von Sicherheit oder Flucht,

Die "Wupperarche" am Beyenburger Stausee - noch ist das Kunstprojekt nur eine Vision.
Fotomontage: BrindlArt


www.wupperarche.de

notfalls in eine andere Galaxie. Mit der „Wupperarche" möchte BrindlArt ein Symbol setzen, das für die Bewahrung menschlicher Werte, den Wunsch nach Schutz, Frieden und einer gesunden Gesellschaft, die Entwicklung des Menschen durch die Konfrontation mit Kultur und letztlich den Aufbruch in eine neue Ära steht. Wo all das möglich erscheint, droht aber zugleich die furchtbare Einsicht, dass es vielleicht völlig unmöglich ist.
Gerade so verhält es sich mit der Wupperarche selbst: Sie könnte Gestalt annehmen oder für immer Vision bleiben. Doch einerlei, ein Kunstwerk ist sie allemal. Seit zwei Jahren überdenkt BrindlArt das Projekt als Teil der Aktion „Kunstfluss Wupper", in deren Rahmen im kommenden Sommer 113 Kunstwerke dauerhaft am oder im Fluss entstehen und ein Tourismusmagnet für die Region werden sollen.
Als möglichen Standort für die Arche - in einer Gemeinschaft gebaut aus Abfallmetallen, Holzbalken und Stahlträgern - sieht der Künstler den Beyenburger Stausee. Eine Positionierung gegenüber der gotischen Kirche würde die Symbolkraft als Hoffnungsschimmer betonen. Bis zu 300 000 Büro könnte so ein Werk in den geplanten Dimensionen verschlingen, doch wäre BrindlArt auch zufrieden, wenn zunächst nur der Bug als Zeichen entstünde, um erst mit den Jahren zu wachsen. Ein schwimmfähiger Körper ist nicht angestrebt, die Arche als Fahrzeug in eine „neue Welt" bleibt fest verankert, teils gar in die Erde eingegraben als unverrückbares Fanal für den Aufbruch.
Sie soll nicht nur zu betrachten, sondern auch erlebbar sein, womöglich als Wunschbaum und Museum dienen oder ein Restaurant mit Kulinarischem aus aller Welt aufnehmen. Bevor dies Wirklichkeit wird, geht ein Modell auf Wanderschaft und wirbt für den Finanzierungsplan: Signierte Radierungen werden als Fondspapiere angeboten, für sie kann jeder das spenden, was ihm die Vision wert ist.
Ein Arche-Logbuch hat der Wuppertaler Künstler bereits im Internet begonnen und wird dort veröffentlichen, welchem Wellengang das Projekt ausgesetzt ist. Darin schlägt auch zu Buche, wie die Behörden das Projekt behandeln und ob die erforderlichen Genehmigungen womöglich mehr Last auferlegen als die Konstruktion der Arche. Wird sie eines Tages ebenso versinken wie einst die „Titanic", dann vermerkt der Kapitän auch den Untergang - und zahlt den Investoren ihr Geld zurück.
   
   
25. Januar 2006 - Westdeutsche Zeitung  
   
Künstler gesucht
Bewerbungsfrist für Gesamtkunstwerk Wupper
(thö). Die Zielzahl steht fest: 113 Kunstwerke sollen ihren Platz entlang der Wupper finden - am Ufer, auf Firmengeländen, an Brücken. Spätestens am 31. August soll das „Gesamtkunstwerk Wupper" stehen. Das wünscht sich der Verein „Kunstfluss Wupper" und ruft Künstler und Schulen auf, zu Pinsel, Ton oder Klebefolie zu greifen.
Egal, ob Skulpturen, Klangkunst, Rauminstallationen, Malerei oder Fotografie: Gesucht werden Werke, die wetterfest, umweltfreundlich und so dimensioniert sein sollten, dass sie auch in freier Natur wirken. Bis zum 31. Januar können sich professionelle Künstler bewerben, die ihren Lebens- oder Arbeitsmittelpunkt im Bergischen Land haben. Schulen können ihre Vorschläge bis 28. Februar machen. Für Schüler, Lehrer, organisierte wie nicht organisierte Künstler gilt: Ihre Installationen sollen von Dauer sein. Bewerbungen per Post (mit Kurzbiografie, Skizzen, Fotos und Modellen) oder in digitaler Form (CD, Diskette oder Mail an gesamtkunstwerk-wupper@kunstfluss-wupper.de) nehmen Rainer Grassmuck, Mählersbeck 183, 42279 Wuppertal, und Petra Pfaff, Birkenbaum 3, 58553 Halver, entgegen.
   
   
16. Januar 2006 - Oberberg - aktuell  
   
"Gesamtkunstwerk Wupper" ruft regionale Künstler zu Kreativität auf

(Red./16.1.2006-10:55) Oberberg – Nach den erfolgreichen Projekten Kunstfluss Wupper 2003 bis 2005 wird auch in diesem Jahr das „Gesamtkunstwerk Wupper“ entstehen.
113 Kunstwerke entlang der Wupper, für jeden Kilometer ein Kunstwerk, sollen im Rahmen des Projekts „Gesamtkunstwerk Wupper“ kreiert werden. Allerdings sollen die neuen Kunstwerke auf Dauer stehen bleiben. Die Wupper – als Bindeglied mehrerer bergischer Städte – bietet einen spannenden Raum, sich gesellschaftlich und künstlerisch zu begegnen. Das in Europa wohl einzige Projekt dieser Art trifft den Nerv der Zeit, weil es neue Wege und Formen der Zusammenarbeit von Kultur und Wirtschaft in Gang bringt und dazu beisteuert, eine kulturelle Identität innerhalb des Bergischen Landes zu schaffen.
Die Kunstwerke werden an ausgewählten Standorten an der Wupper ihren Platz finden und somit den Fluss erlebbarer machen. Jedes einzelne Werk wird ein Detail des Gesamtkunstwerks bilden, welches sich wiederum als riesige Collage präsentiert. Geplant ist, dass 80 regional ansässige Künstler und 33 Schulen und andere Einrichtungen ihre Kreativität nutzen, um Wupper und Region eine kulturelle Gestalt zu geben. Die auszustellenden Werke sollten witterungsbeständig sein und eine gewisse Dimension aufweisen, um auch in der wuchernden Natur zu wirken.
Wer selber mitmachen will, muss bis zum 31. Januar 2006 einen Entwurf seines Kunstwerks vorzeigen können. Genauere Infos und Anforderungen zum Bewerbungsverfahren stehen auf der Website www.kunstfluss-wupper.de zum Download bereit. Außerdem sind die Ausschreibungsformulare in den Rathäusern und Kulturämtern von Wipperfürth, Hückeswagen, Radevormwald, Remscheid, Wuppertal, Solingen, Leichlingen und Leverkusen erhältlich.

   
   
16. Januar 2006 - Kölner Stadtanzeiger  
   
Die Wupper als Gesamtkunstwerk
Rhein-Berg - Künstlerinnen und Künstler, die einen Beitrag zum Projekt "Gesamtkunstwerk Wupper" (wir berichteten) leisten wollen, haben nur noch bis zum 31. Januar Zeit, ihre Entwürfe abzugeben.
Zu den üblichen Unterlagen(Kurzbiografie, Skizzen, Fotos, Modelle) zählen auch Bewerbungen in digitaler Form (CD, Diskette, E-Mail). Die auszustellenden Werke müssen witterungsbeständig, umweltfreundlich und so dimensioniert sein, dass sie in der eventuell auch wuchernden Natur wirken. Von den Werken dürfen keinerlei Gefahren für die Öffentlichkeit oder die Umwelt ausgehen. Die Werke müssen so konzipiert werden, dass ihre Realisierung den Auflagen der beteiligten Behörden (z.B. Bauordnungsamt, Untere Wasserbehörde, Wupperverband) entsprechen. Die dazu notwendigen Gespräche mit den Behörden werden vom Auslober geführt.
Die Bewerbungen gehen an:
Rainer Grassmuck, Mählersbeck 183, 42279 Wuppertal
Auch Schulen oder andere bildende Institutionen können am Projekt teilnehmen. Für die Kunstwerke der Kinder- und Jugendprojekte wird ein einheitliches Format mit hohem Wiedererkennungswert angestrebt. Zu diesem Zweck stellt der Auslober im Falle einer ausreichenden Förderung des Projektes jeder teilnehmenden Einrichtung einen wetterfesten viereckigen Stahlrahmen in der Größe 200 mal 120 Zentimeter kostenfrei zur Verfügung.
Innerhalb dieses Rahmens kann jede Einrichtung ihr persönliches Konzept künstlerisch umsetzen. Teilnahmeberechtigt sind alle Schulen und pädagogisch betreuende Einrichtungen der Kulturregion Bergisches Land. Maximal 33 Einrichtungen können teilnehmen.
Bis zum 28. Februar 2006 haben die Schulen Zeit, sich zu bewerben.

   
   
05. Januar 2005 - Remscheider General-Anzeiger
   
Ausschreibung für das "Gesamtkunstwerk Wupper"
Wuppertal (kar). Nach den erfolgreichen Projekten "Kunstfluss Wupper" 2003 bis 2005 soll in diesem Jahr das "Gesamtkunstwerk Wupper" entstehen: 113 Kunstwerke entlang der Wupper - für jeden Kilometer eines.
Im Gegensatz zu den Projekten vergangener Jahre sollen die Kunstwerke auf Dauer stehen bleiben.Die Wupper als Bindeglied mehrerer bergischer Städte biete einen spannenden Raum, sich gesellschaftlich und künstlerisch zu begegnen, so die Organisatoren Rainer Grassmuck und Petra Pfaff.
Die Kunstwerke, zum Beispiel Skulpturen, Rauminstallationen und Malerei, werden an ausgewählten Standorten an der Wupper ihren Platz finden. Als Standorte sind unter anderem Hückeswagen, Remscheid (Wuppertalsperre), Radevormwald (Dahlhausen/Dahlerau), die Kohlfurth, Solingen-Burg und Wipperfürth geplant. "Jedes einzelne Werk wird ein Detail des Gesamtkunstwerks bilden, das sich wiederum als riesige Collage präsentiert."
Maximal 80 in der Region ansässige Künstlerinnen und Künstler sowie 33 Schulen und andere Einrichtungen können ihre Kreativität einbringen. Die auszustellenden Werke sollten witterungsbeständig sein und eine gewisse Dimension aufweisen.
Weitere Informationen und Anforderungen zum Bewerbungsverfahren gibt es im Internet unter www.kunstfluss-wupper.de. Ausschreibungsformulare liegen zudem in den Rathäusern und Kulturämtern in Wipperfürth, Hückeswagen, Radevormwald, Remscheid, Wuppertal, Solingen, Leichlingen und Leverkusen aus. Abgabetermin für die Entwürfe ist der 31. Januar.
   
   
05. November 2005 - Westdeutsche Zeitung  
   
113 Mal Kunst entlang der Wupper
Nach drei Jahren "Kunstfluss" sollen im kommenden Jahr die Werke dauerhaft stehen bleiben.
Wuppertal. Nun wird der ganz große Wurf geplant. Nach den Projekten "Kunstfluss Wupper" 2003 bis 2005 soll im kommenden Jahr das "Gesamtkunstwerk Wupper" entstehen: 113 Exponate entlang der Wupper, für jeden Kilometer ein Kunstwerk. Der Unterschied zu den Projekten vergangener Jahre: Die Kunst-Stücke sollen dauerhaft stehen bleiben.
"Die Wupper als Bindeglied mehrerer bergischer Städte bietet einen spannenden Raum, sich gesellschaftlich und künstlerisch zu begegnen", betonen die Wuppertaler Organisatoren Rainer Grassmuck und Petra Pfaff. Das nach Auskunft der Künstler "in Europa wohl einzige Projekt dieser Art" treffe den Nerv der Zeit, "weil es neue Wege und Formen der Zusammenarbeit von Kultur und Wirtschaft in Gang bringt und dazu beisteuert, eine kulturelle Identität innerhalb des Bergischen Landes zu schaffen".
So weit die Theorie. In der Praxis sollen die Kunstwerke an ausgewählten Standorten entlang der Wupper ihren Platz finden und den Fluss erlebbarer machen. "Jedes Werk wird ein Detail des Gesamtkunstwerks bilden, das sich als riesige Collage präsentiert."
   
"Kunstfluss Wupper" aus dem Jahr 2004:
Die "Rote Tür"
von BrindlArt auf dem Beyenburger Stausee.
Archiv-Foto: Kurt Keil
   
So viel ist deshalb sicher: Die auszustellenden Werke sollten witterungsbeständig sein und, wie die Organisatoren erklären, "eine gewisse Dimension aufweisen, um auch in der wuchernden Natur zu wirken". Geplant ist, dass regionale Künstler, aber auch kreative Köpfe in Schulen und interessierten Einrichtungen zusammenarbeiten. Bewerben kann man sich bis zum 31. Januar 2006. Nähere Infos zum Bewerbungsverfahren gibt es unter www.kunstfluss-wupper.de . Wer keinen Internetzugang hat, findet die Ausschreibungsformulare in den Rathäusern und Kulturämtern der bergischen Städte natürlich auch in Wuppertal. Von Martina Thöne